Lehtolainen, Leena by Weiss wie die Unschuld

Lehtolainen, Leena by Weiss wie die Unschuld

Autor:Weiss wie die Unschuld [Unschuld, Weiss wie die]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2012-03-29T11:35:41+00:00


»Soweit ich weiß, hat Kriminalhauptkommissar Taskinen versucht, seine Frau zu verständigen … Hören Sie, Hauptmeister Kallio, ich möchte, dass Sie sich vorläufig zur Verfügung halten. Vielleicht brauchen wir Sie im Lauf der Verhandlungen.

Wie war das übrigens mit Halttunens Therapeuten?«

Ich berichtete ihm das Wenige, was ich über Kari Hanninen wusste, und Jäämaa sagte, er werde ihn holen lassen. Es war nicht gerade angenehm, aus dem warmen Auto zu steigen und wieder in dem eiskalten Wind zu stehen, der über den Teich wehte. Zum Glück kam Pihko gerade mit einer Einkaufstüte zurück.

»Warum hast du keine Würstchen mitgebracht, wir hätten doch ein Lagerfeuer anzünden können«, grinste Pertsa und stopfte sich eine kalte Fleischpastete in den Mund. Ich begnügte mich mit Roggenbrot und Schmelzkäse.

»Hey, was ist denn da los?«, rief Pihko plötzlich. Ein Beamter der Provinzialpolizei schlug einen weiten Bogen über das Eis und ging dann auf die Hütte zu. Wir rückten vorsichtig zur Seite, um ihn nicht aus den Augen zu verlieren.

»Er bringt das Telefon hin«, erklärte ich.

»Die liegen hoffentlich auf der Lauer und schießen, sobald Halttunen sich blicken lässt«, meinte Pertsa, korrigierte sich aber sofort: »Nee, der schickt natürlich Palo vor.«

Wir stiegen ein Stück höher zu dem Fichtenwäldchen, von wo wir die Veranda im Blick hatten. Wir wussten, dass wir in der Schusslinie waren, aber Halttunen würde sich wahrscheinlich ganz darauf konzentrieren, die Situation vor der Hütte unter Kontrolle zu halten, statt wild herumzuballern. Als der Polizist das Sommerhäuschen erreicht hatte, ging die Tür auf und Palo trat heraus.

Pihko stieß einen seltsamen Schrei aus. Wir konnten Palos Gesicht nicht erkennen, wir sahen nur seine gebeugte Gestalt und die schleppenden Schritte, als er zu dem Telefon ging, das der Polizist abgelegt hatte. Wir sahen auch den Gewehrlauf, der aus dem schmalen Türspalt ragte und auf Palos Rücken gerichtet war.

»Na los, jetzt an die Seitenfenster und den Kerl mit Schrot vollpumpen! Zum Teufel, worauf warten die noch! Scheiße!«, fluchte Pertsa, als Palo wieder in der Hütte verschwand.

»Die können den doch nicht einfach abschlachten. Dahinten lauern Fernsehkameras«, wandte Pihko ein.

»Die sollten sich sowieso zum Teufel scheren! Kannst du mir auch nur einen Grund nennen, diesen Mistkerl zu verschonen?

Das Schwein fläzt sich jahrelang im warmen Gefängnis, von meinen Steuergeldern, kapierst du das? Diese bekackten Pressefritzen labern rum, die Polizei wär schießwütig, aber was ist denn mit den Ganoven, schießen die etwa nicht? Einer wie Muuranen kann seelenruhig Armeewaffen klauen, aber wenn einer von uns so einem Schwein auch nur ein Härchen krümmt, haben wir gleich die Medien am Hals!«

»Wahrscheinlich versuchen unsere Leute im Moment, Zeit zu schinden, es lohnt sich bestimmt, Halttunen über Nacht hinzu-halten. Larha ist ja zum Schluss auch eingeschlafen«, sagte ich besänftigend und bugsierte die anderen aus der Schusslinie.

»Ach ja, und wenn du da drin wärst? Wärst du dann auch dafür, dass die Polizei in aller Ruhe dasitzt und Strümpfe strickt, während du in Todesgefahr bist, hä?«, blaffte Pertsa.

»Geh doch zu Jäämaa mit deinen guten Ratschlägen«, schnauzte ich ihn an. Taskinen, der bei einer größeren Gruppe von Polizisten gestanden hatte, kam zu uns.

»Jäämaa hat gerade mit Halttunen und mit Palo gesprochen.



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